Das ehemalige Schlösschen des früheren Krankenhauses Helmarshausen wurde im Sommer immer mit Geranien geschmückt. Es ist positiv, dass auch Ascleon Care diese "Tradition" fortsetzt und so zu einem schönen Erscheinungsbild des alten Gebäudes beiträgt:
Wie wird denn das alte Krankenhaus sonst noch genutzt ?
Hier in Frankfurt ist der heillose Notstand an Betten, denn auch hier hat man kleine Kliniken auf dem Lande geschlossen, damit es zentralisiert wird. Alles strömt jetzt zusätzlich in die grossen Kliniken hinein. Eine fatale Entscheidung vor allem für ältere Menschen, für die ein naher Bezug der Angehörigen wichtig ist. Es war ein grosser Fehler der Politik die Kliniken aus der kommunalen Verantwortung herauszunehmen und zu privatisieren, noch schlimmer war die Schliessung der kleinen Kliniken im Kreis, obwohl klar war, daß die geburtenstarken Jahrgänge auch mal älter und versorgungsbedürftiger werden. Die Einwanderungsgeschichte erhöht zusätzlich den Bedarf an Klinikbetten, da viele bei uns nicht mehr vorhandene Infektionserkrankungen mit darunter sind. Das ist in Faß welches hochexplosiv ist, wo jedoch sich niemand an das Thema antraut.
Deshalb wäre es sehr sinnvoll für leichte Erkrankungen zumindest in kleinen Kliniken Betten zu haben, damit die schweren Fälle in grösseren Kreiskliniken versorgt werden können.
Kleinen Einblick aus meinem letzten Nachtdienst: 10,5 Stunden Dienst, eigentlich 45 Minuten Pause stehen mir zu, ging aber nicht, da es nur geläutet hat. Viele Demente und unruhige Patienten, schwerkranken Klientel welches Hilfe benötigt. Zweimal Blutbad weil ein Dementer eigentlich eine Bettwache benötigt hätte oder einen Angehörigen an seiner Seite. Er zupfte sich raus was rauszuzupfen geht, den Katheter hat er sich mit der Nagelschere abgeschnippelt......die Infusion angeschraubt sodass es rausblutete. Aus 10,5 Stunden Dienst non stop wurden 11,5 Stunden non stop arbeiten.
Solch Dienste sind an der Überzahl.
Aber unsere Politiker glauben immer noch, dass man den Pflegenotstand mit 25000 Pflegekräften ausgleichen könnte. So ein Quark ! Es fehlen an die 100 000 Stellen. Nur gibt es keine Fachkräfte mehr. In meinem Team sind 2/3 Menschen aus anderen Ländern. Auf der einen Station gibt es Schichten die nach Sprache eingeteilt sind. Die eine Schicht spricht spanisch, die andere serbokroatisch. Man unterhält sich auch in der Pause in seiner Sprache, was unangenehm für jemanden ist der von hier stammt. Die Übergaben sind unterirdisch schlecht, weil oft die Worte fehlen zum Erklären oder weil man es kaum versteht was der andere sagt.
Das war ein kleines Abweichen vom Thema, aber vielleicht wichtig für ein weiteres Hinschauen wie das Krankenhaus Helmarshausen wieder komplett genutzt werden kann.
Liebes Marittchen, lassen Sie mich einfach ein ganz großes Dankeschön für ihre engagierte berufliche Tätigkeit sagen. Ich muss wohl leider davon ausgehen, dass man Ihnen und Ihren Kolleg*innen wahrscheinlich - wenn überhaupt - nicht die Wertschätzung entgegenbringt, die Sie verdient haben. Wir alle sollten uns bewusst sein, dass wir vielleicht auch einmal auf eine liebvolle Pflege angewiesen sein werden. In der Politik werden zu oft unangenehme Themen einfach verdrängt. Wenn nicht die Schüler*innen auf die Straße gehen würden, dann gehörte das Thema Umwelt auch zu den Verdrängthemen. Ich will gerne das Thema Pflegenotstand - im Rahmen meiner Möglichkeiten - verstärkt ansprechen und Ihre Schilderung, ohne Namensnennung und Ort, als Beleg für die mitunter schon jetzt bestehenden katastrophalen Zustände nutzen. Ich hoffe, Sie sind damit einverstanden. Herzliche Grüße Karl-Christian Schelzke
Sie dürfen gerne mich zitieren, möchte jedoch gerne ohne Ortsangabe zitiert werden, bitte nur als Pflegefachkraft mit 45 Jahren Berufserfahrung mich beschreiben. Darf ich noch fragen in welchem Kontext Sie es benötigen ?
Vielen Dank für das Lob, daß ich gerne an all meine Kollegen die sich hier eventuell auch tummeln, gerne weitergeben möchte. Wertschätzung ist eine Sache, doch viel wichitger noch ist, daß der Pflegeberuf wieder eine Berufung ist. Die hat man aber nur wenn einem die Arbeit Freude macht. Wenn Menschsein und menschenwürdiges Miteinander vorhanden ist und nicht unter all der, teilweise unnützen Dokumentationspflichten erstickt. Die wurde uns nämlich verkauft als ein Instrument zum besseren Verständnis untereinander und für Dienstübergaben.. Tatsächlich ist es aber ein zusätzliches Instrument für die Krankenkassen, damit die Abrechnungen so gerung als möglich gehalten werden. Wurde nicht richtig und genau dokumentiert, dann gibt's auch nix von den Kassen. Denn die glauben immer noch das Märchen von den Pflegekräften die permanent nur bei Kaffee und Kuchen es sich gutgehen lassen..... Die Einführung der DRG fand in der BRD statt, nachdem zuvor Australien das System abgeschafft hatte, da es sich als nicht gut erwiesen hatte. Und Australien hat ein super gutes Gesundheitssystem, allerdings auch mit viel Eigenverantwortung des Einzelnen, mit Zusatzversicherungen.
Auf den Genderkodex brauchen Sie bei mir nicht einzugehen, ich bin da ganz normal geblieben, für mich bleiben Kollegen eben Kollegen. Was die Umweltthematik und die zur Zeit herrschenden Kinderdemonstrationen angeht, da möchte ich mich lieber zurück halten. Sehe den Klimakontext nicht so wie er in den Medien dargestellt wird. Dahinter steckt eine Maschinerie und eine riesengrosse Alternativindustrie mit Aktienpaketen, die wirklich wissenschaftlichen Ergebnisse nicht anerkennen können und wollen. Verdrängung der Themen nur in sofern,dass gegensätzliche Themen nicht angesprochen werden dürfen und man dann beschimpft wird dafür. Aber das nur am Rande.....
Zurück zum Thema der Pflege. Ein Besuch in Irland in einer kleinen kommunalen Klinik auf einer Palliativstation/ kein Krankenhaus der Maximalversorgung
Stationsbesetzung bei 28 Betten im Frühdienst 2 graduierte Health Nurses 2 dreijährig Ausgebildete 2 Pflegehelfer (einjährige Ausbildung ) 1 Praktikantin 1 Servicekraft 1 Festangestellte Reinigungskraft
Die meisten der Patienten erhielten Besuch von den Angehörigen, die Leckereien zum Essen mitbrachten, ihre Lieben oft selber auch pflegten. Für die ohne Besuch von Angehörigen waren dann die Pflegenden zuständig.
Es war ein einfaches Haus, welches danach rief mal einen Anstrich bekommen zu dürfen. Doch das störte nicht, denn es war weitaus wichtiger daß eine gute Betreuung vor Ort stattfindet. Und die war vorhanden.
Schauen Sie mal in unsere Kliniken in Hessen , da können Sie von dieser Besetzung nur träumen. Da können Sie bundesweit nachfragen, die Angestellten werden Ihnen alle dasselbe berichten.