Hallo, habe diese Seite durch zufall entdeckt und kann die ganzen schlimmen Berichte nur bestätigen.
Ich war selbst im Zeitraum 1968/1969 in Bad Karlshafen, noch vor der Einschulung. War damals aus Hildesheim dort hin gekommen, das erste mal überhaupt von zuhause weg. Als Scheidungskind, mit einigen sogenannten Verhaltensstörungen, wie Bettnässen, Untergewicht, "Kleinwuchs" (bin jetzt 189cm) und Konzentrationsschwäche, man sollte mich dort aufpäppeln.
Mit dem Ergebnis, das es für mich nur die Hölle war.
Man muss nur erwähnen das ich keine Milch und keinen Käse aß, mein Leben lang hab ich das sofort wieder ausgespuckt, ebenso wie Tomaten, ja richtig, ich musste dies dort essen und Trinken, mit dem Ergebnis das alles wieder raus kam und ich es trotzdem essen musste, es war die Hölle.
Ebenso weigerte ich mich zu schwimmen, weil ich zwei Jahre vorher fast ertrunken war und grade noch am Haarschopf rausgezogen wurde, seit dem hatte ich panische Angst vor Wasser, ich brauche wohl nichts dazu sagen was kam.
Allein schon das mir bei Ankunft alles persönliche abgenommen wurde, selbst mein geliebtes Kuscheltier, ein Affchen, habe ich seit Karlshafen nie wieder gesehen.
Es waren 6 Wochen die Hölle auf Erden dort, ich kann alle Negativ berichte hier nur bestätigen, ob es Nachts in der Ecke stehen ist, weil ins Bett gemacht wurde oder weil man wegen Heimweh ins Kissen Heulte. Wenn dann icht Ruhe war ging es in eine dunkle Kammer oder den Waschraum, hatte ich alles.
Oder ob man beim Wandern verletzt stehen gelassen wurde trotz blutender Wunde, hab ich alles selbst erlebt, bei uns war es ein Mädchen, noch dünner als ich aber wunderhübsch, gefallen Knie aufgeschlagen, keiner kümmerte sich, geh weiter und stell dich nicht so an, das hab ich heute noch in den Ohren, die meisten Kinder so wie ich, dünn, untergewicht und keine Kraft, aber Kilometerlange Wanderungen durch die Wälder, Berg auf und ab.
Habe nur schlimme und schlechte erinnerungen an Bad Karlshafen.
Bei mir wurde später festgestellt das ich Allergisch auf Tomaten bin und Laktose intollerant bin, welch wunder das ich keine Milchprodukte vertrug und Tomaten sofort wieder hoch kamen.
Was ich noch von meiner Mutter weis, ich kam aus Karlshafen 6 Kg leichter zurück als ich hin gefahren bin, soviel zum Aufpäppeln. Voller erfolg dort.
Beim Thema Kozentrationsschwäche wurde später nach der Einschulung festgestellt, das ich kein AHDS, wie man es heute nennt, habe, sondern schlicht unterfordert war aufgrund eines IQ von über 150.
Aber Bad Karlshafen war alles, nur nicht Hilfreich oder schön.
Mir tut jedes Kind leid das dort sein musste.
Heute bin ich 61 Jahre alt und weiß noch immer einige von den schlimmen Dingen dort, das sagt glaube ich alles.
ganz, ganz schlimm. Und die Vorwürfe häufen sich. Allerdings irritiert mich in ihrem Beitrag die Aussage, das im Kinderheim von Bad Karlshafen Ordensschwestern gearbeitet haben sollen. Das ist mir neu.
"Im November/Dezember 1957 wurde ich als 6-Jährige, sechs Wochen lang, vom Gesundheitsamt Kassel in das Kinderheim in karlshafen zur "Kur" geschickt. Es wurden die schlimmsten 6 Wochen in meinem Leben und ich hasse diese Stadt, die ich bis heute nie wieder betreten habe.
Wir Kinder wurden in Kassel alleine in den Zug gesetzt und nach karlshafen gebracht. Im Zug habe ich mich mit einem gleichaltrigen Jungen befreundet und wir haben uns geschworen, die ganze Heimzeit zusammen zu bleiben. Der erste Schock kam, als wir am Heim ankamen: Schon vor der Tür, wurden Jungen und Mädchen getrennt! Ich habe ihn nie wieder gesehen.
Jeden Mittag, wir bekamen das Essen in einer tiefen Schale, die wie ein Hundenapf aussah, habe ich mich in diese Schale übergeben, weil wir nicht aufstehen durften. Ich war eh ein "Spuckkind" und es war daher nicht verwunderlich. Ich musste das Übergebene 3x aufessen, ehe ich mir einen neuen Schlag holen durfte. Den habe ich auch 3x übergeben, bis ich schließlich das Erbrochene wegbringen durfte. Sechs Wochen lang, jeden Mittag das gleich Prozedere... Mir wird heute noch übel, wenn ich an die Konsistenz der "bearbeiteten Mahlzeit" denke. Alle Kinder, die gespuckt hatten, durften bei den Spaziergängen keinen Schnee anfassen und auch beim Kaspertheater nicht zuschauen.
Jeden Mittag mussten wir Mittagsschlaf machen. Ich war schon immer ein sehr temperamentvolles Kind, das sehr sehr wenig Schlaf brauchte. Ich weiß bis heute nicht, wie ich es dort geschafft habe soviel zu schlafen. Aber einmal konnte ich mittags nicht einschlafen und als die Schwester zur Kontrolle kam, habe ich schnell die Augen geschlossen, aber sie hat trotzdem bemerkt, dass ich noch wach war. Sie hat mir die Bettdecke über den Kopf gezogen, und mich solange geschüttelt, bis ich nichts mehr mitbekommen habe.
Wir mussten auch unsere Waschbecken putzen und wehe, es war nicht gut genug. Mich hat die Schwester regelmäßig angeschrien. Dabei wusste ich gar nicht was ich besser machen sollte.
Es war eine schreckliche Zeit dort, ich bin drei Jahre lang nicht mehr alleine verreist, womit ich vorher kein Problem hatte.
Als meine Mutter mich nach sechs Wochen in Kassel vom Zug abgeholt hat, bekam sie einen Schreck: sie hatte gedacht, sie holt den lebenden Tod ab. Aber trotzdem hat sie beim Gesundheitsamt keine Beschwerde eingelegt. Ich hätte denen die Hölle heiß gemacht, wenn es mein Kind gewesen wäre!!!"