Meine Fragen „ Ich bedanke mich, dass meine vielen Fragen beantwortet worden sind, allerdings vermisse ich z.T. konkrete Antworten. Sie könnten diese mit Sicherheit geben, ansonsten dürfte das BLZ überflüssig sein. Deshalb stelle ich meine Frage nun anders. In einem renommierten Online-Magazin [Quarks] ist zu lesen „Lager Konrad kann bisher die Hälfte des schwach und mittelradioaktiven Abfalls einlagern. Für die andere Hälfte fehlt bisher eine endgültige Unterbringung und Einlagerung.“ Es geht um mehr als 300 000 Kubikmeter schwach und mittelradioaktive Abfälle, richtig? Stimmen diese Zahlen in etwa? Welche Mengenbegrenzung gibt es für die Lagerung im Schacht Konrad? Diese Zahl dürfte doch bekannt sein. Monatlich, jährlich wird die Menge entsprechenden Abfalls wachsen. Verbleiben diese neuen Bestände dann in den Zwischenlagern? Wird das jetzt beschlossene Endlager das einzige bleiben? Kann die Kapazität im Schacht Konrad erweitert werden? Verbeiben die Mengen, die dort ab 2027 nicht eingelagert werden können, dann in den jetzt vorhandenen Zwischenlagern oder im LOK? Wird der Schacht Konrad tatsächlich bis 2027 fertig sein und die bereits jetzt vorhandenen Mengen aufnehmen können? Wie lange müssen diese Mengen dort verbleiben? Anders gefragt: nach wieviel Jahren können dort gelagerte Abfälle wieder ausgelagert werden und wohin werden sie dann verbracht? Wie stimmig ist dieses Konzept insgesamt? von Pixxs
Antwort am 9.4.2020 Das Endlager Konrad ist für bis zu 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle konzipiert. Diese Menge entspricht dem laut Nationalem Entsorgungsprogramm zu erwartenden Abfall aus dem Betrieb und Rückbau der Atomkraftwerke, aber auch aus Industrie, Medizin und Forschung.
Darüber hinaus werden laut Nationalem Entsorgungsprogramm [https://www.bmu.de/download/nationales-entsorgungsprogramm/ ] bei der Rückholung aus der Schachtanlage Asse II etwa 200.000 Kubikmeter radioaktiven Abfalls erwartet. Vorsorglich eingeplant ist auch eine Menge von 100.000 Kubikmeter von Abfällen aus der Urananreicherung, die ggf. in Deutschland entsorgt werden müssen. Es muss noch geklärt werden, ob für diese Abfälle ein weiteres Endlager notwendig ist oder dafür das geplante Endlager für hochradioaktive Abfälle mitgenutzt werden kann. Beide Varianten werden diskutiert. Unabhängig davon, wo die Abfälle aus der Schachtanlage Asse II endgelagert werden, werden sie bis dahin keinesfalls ins Logistikzentrum in Würgassen transportiert. Die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) wird an der Schachtanlage Asse ein eigenes Zwischenlager errichten. Von dort aus wird auch der Abtransport ins Endlager erfolgen. Zu diesem und anderen Themen der Rückholung hatte die BGE übrigens vor wenigen Tagen einen Plan vorgelegt. Sie finden das Dokument hier [ https://www.bge.de/fileadmin/user_upload...lplan_Rev00.pdf ] Zum Thema Zwischenlager an der Schachtanlage beachten Sie bitte insbesondere Kapitel 5.2, ab Seite 79.
Bei den eingangs genannten 303.00 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Abfälle handelt es sich um die finale Menge, die mit dem erfolgten Rückbau aller deutschen Atomkraftwerke anfällt. Die Abbildung 2.2 im Nationalen Entsorgungsprogramm auf Seite 11 des Dokuments verdeutlicht diese Entwicklung. Die Grafik finden Sie hier.
Das bedeutet, dass anschließend keine weiteren Abfälle in den dezentralen Zwischenlagern eingelagert werden. Diese dezentralen Zwischenlager werden mit dem Einlagerungsbeginn im Endlager Konrad und der Betriebsaufnahme des Logistikzentrums schrittweise geleert und anschließend geschlossen. Dies bedeutet auch, dass sowohl das Endlager Konrad als auch das Logistikzentrum nach Leerung der dezentralen Zwischenlager geschlossen werden. Die Einlagerung im Endlager Konrad beginnt im Jahr 2027 und soll nach maximal 30 Jahren beendet sein. Mit dem Logistikzentrum für das Endlager Konrad wird es jedoch möglich, die Einlagerungszeit zu reduzieren.
Also noch längst nicht ist alles gelöst in Sachen Endlagerung. Schacht Konrad ist tatsächlich zu klein und der Start ist mehrmals verschoben worden. Zur Lagerzeit des atomaren Mülls im Schacht Konrad keine Angaben. Also ewig!
Fakt 1: Das Endlager Schacht Konrad ist nicht betriebsbereit. Das ist mehrfach verschoben worden und jetzt für 2027 vorgesehen.
Fakt 2: Im Endlager Konrad wird allenfalls die Hälfte der Gesamtmenge schwach- und mittelstark verstrahlten Materials unterkommen.
Fakt 3: Es geht hier insgesamt um nur etwa ein Prozent des gesamten radioaktiven Materials. Wo bleiben die restlichen Mengen in der Größenordnung von ca. 300.000 Kubikmetern ?
Antwort des BGZ (9.4.20)
„Es muss noch geklärt werden, ob für diese Abfälle [2. Hälfte von 1 Prozent] ein weiteres Endlager notwendig ist oder dafür das geplante Endlager für hochradioaktive Abfälle mitgenutzt werden kann. Beide Varianten werden diskutiert.“
Zeitplan-Angaben für das grosse Endlager auf den BGZ-Seiten:
„Gemäß Standortauswahlgesetz soll im Jahr 2031 ein Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle festgelegt werden. Im Anschluss daran erfolgen die Genehmigung und die Errichtung des Endlagers. Voraussichtlich um das Jahr 2050 soll das Endlager in Betrieb gehen. Am Standort des Endlagers soll gemäß Nationalem Entsorgungsprogramm ein Eingangslager errichtet werden. Dieses Eingangslager soll mit der ersten Teilgenehmigung des Endlagers – also zu Beginn der 40er Jahre – genehmigt werden. Dadurch kann mit der Räumung der Zwischenlager vor Inbetriebnahme des Endlagers begonnen werden.“
Bis dahin bleiben also die Restmengen, die im Endlager Konrad nicht unterkommen, wo auch immer .... die Bestände in oder aus der Asse, Gorleben etc. ... wie gesagt, nur die Hälfte von ein Prozent, ca. 300.000 cbm. Die jungen Leute von heute und die mittlere Generation wird das Problem lösen müssen!