... Denn ein öffentlicher Vortrag von Dr. Heike Zimmermann - Timm über "Ökologische Zusammenhänge im Hafen von Bad Karlshafen" brachte keine Antwort auf die Frage: Wieso ist das Algenwachstum im Hafen erst nach Abschluß der Bauarbeiten aufgetreten, nicht jedoch in den Zeiten, als der Hafen noch ohne Schleuse und ohne Verbindung zur Weser war.
Sind diese ganzen klugen Menschen nicht mehr in der Lage, einfach logisch zu denken, und die Unterschiede von VORHER und NACHHER herauszufinden ?
VORHER:
Der Hafen war ein geschlossenes Gewässer mit einem einfach regulierten Zulauf aus dem Mühlgraben der Diemel.
Wenn ich mich recht erinnere waren das auch so ungefähr 20 Liter pro Sekunde, also 72 m² pro Stunde oder 1728 m² am Tag.
Der Überlauf erfolgte in fester Höhe durch ein Rohr in die Weser.
Auch damals kam es zu Nährstoffeintrag durch Dünger, pflanzliches Material und Kot bzw. Gülle.
Allerdings gab es auch die schwimmenden Algenvernichter der Firma Dworak, welche sich an einem guten Futterangebot freuen konnten,
Sie haben die Algen ganz einfach aufgefressen.
Es kann nun sein, das man diesen Sachverhalt der Wissenschaftlerin Dr. Heike Zimmermann - Timm einfach nicht mitgeteilt hat.
NACHHER:
Der Hafen hat durch die Schleusungen praktisch ein Durchspülsystem erhalten, welches viel größere Mengen Wasser umsetzt.
Nachdem das "merkwürdige" Problem auftrat, hat man erst gemäht und entsorgt. Das hat auch die Betriebskosten des Hafens erhöht.
Wenn pro Schleusung 300 - 350 m³ Wasser in die Weser fließen, muß dieses natürlich ersetzt werden.
Bei 12 Schleusungen am Tag ( Wann war das ? ) wären das 3600 bzw. 4200 m³ an frischem nährstoffreichem Wasser.
Die Karpfen gibt es allerdings nicht mehr, denn die wären mit den Schleusungen bereits in die Freiheit Richtung Weser abgewandert.
Ich hatte schon einmal vorgeschlagen, die Karpfen mit Halsband zu versehen und, wie Schafe anzupflocken, aber die Tierschützer waren dagegen.
Die paar Wasservögel fressen nur geringe Mengen.
Durch den, bei diesen Wassermengen, zu schnellen Durchfluß können die Wasserpflanzen die Nährstoffe gar nicht filtern.
Das ist doch kein Filter wie ein Kaffeefilter, welcher das Dicke zurückhält. Das Wasser ist doch wie Flüssigdünger mit gelösten organischen und anorganischen Bestandteilen und muß von den Wurzeln aufgenommen werden können.
Irgendwann ist auch die Pflanze "satt", so wie die Menschen vor einem Büfett, wo es so tolle leckere Sachen gibt, aber der Magen ist zu klein.
Die Wasserpflanzen werden sich wahrscheinlich im Lauf des Sommers, wenn sie nicht gestört werden, im ganzen Kanal ausbreiten und ihre Abbauleistung erhöhen.
Bei Pflanzenkläranlagen und Schwimmteichen wird das Wasser langsam durch großflächige Anlagen geleitet, so daß die Anlage gut arbeiten kann.
Wahrscheinlich müßten die Pflanzen im Kanal im Winter auch gemäht werden, denn die abgestorbenen Pflanzenteile sind natürlich auch wieder Dünger.
Man sieht also, daß menschliche Eingriffe immer wohlüberlegt sein müssen, denn sonst tauchen plötzlich neue Probleme auf.
Dazu noch ein Beispiel.
Vor 3 oder 4 Jahren gab es in Bayern im Frühjahr ein Starkregenereignis, wo die Erde von den Feldern in einen Ort gespült wurde, und sich dort meterhoch ablagerte.
Das mit der weggespülten Erde war früher nicht so extrem, aber es hat Gründe.
Seit in Deutschland die Landwirte zu Energiewirten mit Biogasanlagen gemacht wurden wird massenhaft Mais angebaut.
Mais wird, im Gegensatz zu anderen Getreidearten in Reihen mit einem gewissen Abstand gesät. Im Frühjahr ist die Wurzelausbildung bei Mais noch nicht so fortgeschritten, und kann die Erde nicht festhalten.
Geht doch einfach mal spazieren, und seht euch ein Maisfeld und im Gegensatz dazu ein Weizen- oder Roggenfeld an.
Weizen, Roggen, Gerste und Hafer, welche zu den Gräsern gehören, bilden schon einen kleinen Filz und die Wurzeln halten die Erde fest. Mais steht in Reih und Glied und das Wasser kann schön in den Zwischenräumen entlangfließen.
Wenn dann noch, Hanglagen wie in Bayern anzutreffen mit Ausrichtung zum Hang eingesät werden, hat das Wasser eine optimale Fließverbesserung, und nimmt Alles mit, was im Weg steht.
Ohne ein gewisses Quantum an Mumpitz geht es nicht. Theodor Fontane
@A.Wendisch , guter Beitrag und durchaus logische und nachvollziehbare Gründe. Vielleicht werden ja auch einmal sachkundige Bürger einbezogen, die Experten mit vollständigen und aussagekräftigen Daten / Informationen versorgen, welche über die Expertise von Bauamt und Hafenmeister hinausgeht.
Zitat von Admin im Beitrag #66Die Bauzaun Absperrung vom Hafen zum Kanal wurde "optimiert", wobei Nilgänse und Enten die Flugroute Richtung Kanal wählen, um ihr grünes Mittagessen zu suchen. Links und rechts im Kanal wachsen die Pflanzen, teilweise mit kahlen Bereichen, offensichtlich gut. In der Mitte ist noch wenig Pflanzenwuchs festzustellen: