Ein Europa der Gegensätze ! Macron schwärmt von einer »Renaissance der Atomkraft« in Frankreich und kündigt den Bau von bis zu 14 neuen AKW ohne bisher schlüssiges Endlagerkonzept an.
"Gutes Timing" für Macrons Sinneswandel: Frankreich übernimmt EU Ratspräsidenschaft, EU präsentiert zeitgleich überraschend Taxonomie u. Greenwashingpläne v. Atomkraft, und Macron wird seine PRO Atomkraft Politik im bevorstehenden Wahlkampf platzieren, auch um darüber dem Druck der Rechtsaußen - Mitbewerber Marine Le Pen und Éric Zemmour nachzugeben / Wählerpunkte zu sammeln, beide für noch stärkere Atom Ausrichtung statt Ausbau v. Wind- u. Solarenegerie.
Die Franzosen stehen mit ihrer Fokussierung auf Atomenergie mit dem Rücken an der Wand. 1/3 der AKWs in Frankreich sind aktuell wegen Mängel abgeschaltet. Es herrscht Energieknappheit, die staatliche Energiebehörde warnt vor Versorgungsausfällen sollte es kälter werden (die Franzosen heizen oftmals mit Strom). Die Grafik des Übertragungsnetzbetreibers zeigt, dass Frankreich mit sehr wenigen Ausnahmen Strom aus Deutschland importieren muss - auch aktuell, zu einem Zeitpunkt zu dem nur noch drei AKWs die Deutschland am Netz sind.
Die Atomenergiekonzerne Frankreichs befinden sich in finanzieller Schieflage. Macron hat sich mit der Taxonomie den Weg zum billigen Geld eröffnet um diese stützen zu können. Ein Endlager für Atommüll besitzt das Land derweil nicht. Über 50 Reaktoren produzieren somit täglich radioaktive Abfälle, für die es keine Lösung gibt. Sollte Marcon nach der Wahl seine angekündigte „Renaissance der Atomkraft“ durchführen, würde er die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Auf teure und viel zu langsame Kernenergie zu setzen ist eine Sackgasse. Anbei eine Grafik aus dem aktuellen .ausgestrahlt-Magazin, welche einen Vergleich von Bauzeit und Kosten zwischen Kernkraft und Offshore-Windkraft zeigt. Windenergie ist nicht nur günstig, sondern auch viel schneller verfügbar.
Dirk Wilhelm
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