Bündnis „Dreiländereck für Vielfalt – nie wieder ist jetzt!“
In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung feiert die Stadt Karlshafen ihr 325.Gründungsjahr und beginnt das Jubiläumsjahr mit einer Menschenkette am 26. April 2024 als ein Fest für Demokratie, Vielfalt, Toleranz und Freiheit. Die Stadt wurde 1699 für französische Glaubensflüchtlinge gegründet und hat seitdem immer wieder Migranten willkommen geheißen. Heute leben hier Menschen aus 62 Nationen in einem Ort mit rund 3700 Einwohnern. „Dieser Hintergrund und das Zusammenfallen der Europawahl und des 75-jährigen Bestehens unseres Grundgesetzes sind für uns ein Grund zusammenzukommen und ein klares Bekenntnis zu unseren Werten, insbesondere zu Demokratie und Vielfalt,“ betonen die Unterstützer eines neuen Bündnisses in Bad Karlshafen.
Das „Bündnis für Vielfalt im Dreiländereck – nie wieder ist jetzt“ wird getragen durch die im Bad Karlshafener Parlament vertretenen politischen Stadtverbände von CDU, SPD und FWG, die Evangelische und Katholische Kirchengemeinden von Karlshafen und Helmarshausen, TSG Bad Karlshafen, MTSV Helmarshausen, Werbegemeinschaft Bad Karlshafen, Feuerwehr Karlshafen und Helmarshausen, Portugiesischer Kulturverein, Bürgerverein Bad Karlshafen und Helmarshausen, Schulelternbeirat der Marie-Durand-Schule, Verein „Wesertal ist bunt“ Gieselwerder, Bad Karlshafen GmbH, Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik, Heimatverein Bad Karlshafen, Schützenverein Helmarshausen, Projekt „DemoS! - Sport stärkt Demokratie!", Offen für Vielfalt e.V. Kassel, Singersongwriter-Projekt „Nandos“, HC - EventTechnik Trendelburg, Deutsche Hugenotten-Gesellschaft e.V. / Deutsches Hugenotten-Museum, LVM-Agentur Steinchen, Rosen-Apotheke Bad Karlshafen; Ansprechpartner für das Bündnis sind Karl-Erwin Franz und Steffi Janke.
Extremistischen und demokratiefeindlichen Tendenzen in der Gesellschaft müsse entgegengetreten werden, unterstreichen die Initiatoren. Dabei sei es dem Bündnis wichtig, breit aufgestellt zu sein. Der Akzent soll auf dem Einsatz für Demokratie und Vielfalt liegen und nicht gegen etwas zu sein. Deshalb wurde der Name „Bündnis für Vielfalt – Nie wieder ist jetzt“ gewählt. Die aktuell bundesweit stattfindenden Aktionen und Demonstrationen markieren einen entscheidenden Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung. Denn ob Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Migrationskrise - laut waren zuletzt immer jene, die Demokratie verächtlich machen oder sogar abschaffen wollen. Und das hat sich geändert!
Als erster Schritt ist eine Menschenkette für Vielfalt am Freitag, dem 26. April 2024, in der Zeit von 13.30 Uhr bis 15 Uhr rund um den historischen Hafen von Bad Karlshafen geplant. Musikalisch wird die Veranstaltung von der Bad Karlshafener Band „Nandos“ umrahmt. Die Texte der Singersongwriter-Projekts handeln von Menschen, deren Zugehörigkeit zu einem Land, einer Ethnie oder einem gesellschaftlichen Konsens nicht mehr selbstverständlich ist. Ab Mai wird sich eine Ausstellung im Rathaus mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus im Wesertal vor knapp 100 Jahren beschäftigen, die von Vorträgen begleitet wird. Außerdem sind weitere Aktionen und Workshops angedacht.
Eindrücke von der heutigen Aktion am Hafen. Für die Umrundung mit Menschenkette hat es nicht gereicht, aber dennoch wurde durch Redner und Teilnehmer ein deutliches Zeichen gesetzt.
Mit ca. 270 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (die Polizei spricht von 250 Personen) waren die Vertreter des Bündnisses für Vielfalt zufrieden mit der Resonanz auf diese Veranstaltung, insbesondere auch, weil darunter viele aus den Nachbarorten gekommen waren und zahlreiche Bewohner Karlshafens mit Migrationshintergrund den Gedanken der Vielfalt zum Leben erweckten. Darüber hinaus haben die beiden Redner, Bürgermeister Marcus Dittrich und Dr. Andreas Flick von der Deutschen Hugenottengesellschaft mit ihren bemerkenswerten Beiträgen ebenso zum seriösen Verlauf der Veranstaltung beigetragen wie Aaran Nagel von der Band "Nandos" mit den selbstverfassten Songs einen würdigen musikalischen Rahmen gesetzt hat. Unser Dank gilt allen Unterstützern dieser Veranstaltung und wünschen allen, die nicht dabei sein konnten, auch in ihrem Interesse ein Signal für Vielfalt und Demokratie gesetzt zu haben.