Repariert wird auch heute noch Einiges. Besonders Kleidung, wenn mal eine Naht oder ein Saum in Auflösung ist.
Im Bereich der technischen Geräte ist es teilweise schwierig, besonders bei Billigprodukten. Ein großes Problem ist auch die unwahrscheinliche Masse an verschiedenartigen Bauteilen, welche man als Ersatzteile benötigt, und teilweise ewig suchen muß, oder auch gar nicht mehr bekommt.
Zu Punkt 7:
In Deutschland gibt es schon eine gute Wiederverwertung, aber besonders der "Grüne Punkt" ist ein System, welches eigentlich nicht hält, was damals bei der Einführung von Politik und Medien versprochen wurde. Ungefähr 70% der gesammelten Verpackungen werden einfach verbrannt.
Da regen sich die Grüninnen komischerweise nicht darüber auf.
Dabei hat es vor einigen Jahren in NRW eine Versuchsanlage zur Müllsortierung gegeben, welche auch Kunststoffe sortenrein trennen konnte. Die Anlage war laut Bericht auch gar nicht teuer, weil sie aus preisgünstigen Standardbauteilen zusammengesetzt war. Man hat 40.000 Tonnen Müll gesammelt und durch die Anlage gejagt. Die Ergebnisse waren gut, aber die Anlage wurde wieder abgebaut und nicht eingesetzt oder weiterentwickelt. Ein paar Millionen Forschungsgelder verbrannt, vielleicht, weil wieder einmal irgendein Lobbyist gute Beziehungen in die Politik hatte.
Nein, früher war nicht Alles besser. Allerdings war die Mechanik meist stabiler ausgelegt, und mit einem Tröpfchen Öl lief das Zeug ewig.
Die Elektronik hat uns viele Komfortfunktionen gebracht, ist allerdings auch anfälliger gegen Überspannungen aus dem Netz.
Flatterstrom aus Sonne und Wind lassen grüßen.
Auch sind Haushaltsgeräte heute energiesparender, haben allerdings dadurch auch längere Laufzeiten pro Durchgang.
Eine Waschmaschinenladung war früher nach einer Stunde fertig. Das längste Programm bei unserer Maschine - Kochwäsche mit Vorwäsche und Intensiv dauert dann 3 Stunden und 40 Minuten.
Zu Punkt 9:
Wertschätzung wird heute auch im Elternhaus oft nicht mehr vermittelt. Es gibt eben sofort etwas Neues, wenn das Kind sein Spielzeug zerlegt hat.
Interesse an handwerklichen Tätigkeiten haben oft nur wenige Kinder und Jugendliche, weil sie oft auch nicht bei kleinen Sachen im Haus beim Vater oder der Mutter mitmachen dürfen. Viele Eltern haben keinen Nerv ihren Kindern so etwas beizubringen.
Zu Punkt 10:
Seit einigen Jahrzehnten wird von den Medien vermittelt, daß nur der, der irgendetwas studiert hat etwas wert sei.
Wenn da einer im Blaumann erscheint, so wird doch suggeriert, daß das nur ein Hiwi sein kann, der gerade mal die Hauptschule geschafft hat.
So ist es zumindest bei einigen Leuten, welche aber selbst keinen Nagel in die Wand bekommen.
Wenn die Frauen dann noch Rosamunde-Pilcher-Filme sehen, erkennen sie, daß nur so ein Makler oder Finanzfuzzi mit seinem Laptop mal in der Sonne schnell ein dickes Geschäft macht, und dann mit dem Cabrio die Freundin an den Strand fahren kann.
Handwerksausbildungen sind durchaus anspruchsvoll, sind aber oft körperlich anstrengend und nicht besonders gut bezahlt.
Deshalb will sie auch niemand machen.
Auch in kleinen produzierenden Firmen, welche aber wichtige Zulieferteile herstellen, sind die Löhne nicht prickelnd, auch für die Facharbeiter.
Zu Punkt 11:
Plastik wird in Deutschland zu großen Teilen wiederverwertet. Es gibt allerdings noch Verbesserungsbedarf, siehe "Grüner Punkt".
Zu Punkt 12:
Das man auch in Deutschland faire Kleidung und Textilien herstellen kann, hat die Unternehmerin Sina Trinkwalder bewiesen.
Sie hat ein Bekleidungsunternehmen gegründet, und vor allem Mütter oder Frauen, welche nach einer Arbeitspause wegen ihrer Kinder zu Hause geblieben waren eingestellt.
Reparaturbetriebe für Industrieelektronik gibt es schon einige. Allerdings sind dort die Produktzyklen viel länger und das Preisgefüge ist viel höher.
Im Privatbereich lohnen sich Reparaturen eigentlich nur bei Großgeräten, weil ein großer Anteil durch die Stundenlöhne kommt.
Das liegt allerdings auch an der Politik, welche durch Steuern Bürokratie und sonstige Abgaben die Preise treibt.
Ein fünf oder acht Jahre alter Fernseher ist doch technisch veraltet. Die Werbung suggeriert, daß man jetzt den 8K - Fernseher unbedingt braucht, auch wenn die Ausstrahlungsqualität in Deutschland der in anderen Industriestaaten hinterherhängt, obwohl wir das 9 - Milliarden - Fernsehen haben. Die Qualität der Inhalte wird allerdings auch durch die neueste Supertechnik nicht besser.
Ich bin jetzt noch gespannt, wie lange die vielen Elektronikbauteile in den neuen supertollen Autos mit ihren vielen Komfortfunktionen halten. Die Temperaturen in Fahrzeugen reichen von Minus 20° Celsius bis zu Plus 60° im Sommer. Das zu täglich viel Vibrationen, trockene und feuchte Luft.
Ein Frequenzumrichter zur Drehzahlregelung von Motoren hat ungefähr eine Lebensdauer von 8 Jahren. Manchmal sind es allerdings nur drei. oder auch mal zwölf Jahre.
Lassen wir uns überraschen, wie lange die Elektroautos durchhalten.
Solarwechselrichter habe ich jedenfalls schon ein paar ausgetauscht, weil sie das Ende der Subvention durch den Staat, abgeknöpft von den Bürgern, nicht erleben wollten.
Fazit: Es gibt noch Einiges zu tun.
Ohne ein gewisses Quantum an Mumpitz geht es nicht. Theodor Fontane