Unter dem Motto „Stadt für alle“ stellte Bürgermeister-Kandidat Marcus Dittrich am Mittwochabend, den 08.02.17, über 40 Mitgliedern und Gästen der FWG im „Hessischen Hof“ sich und seine Ideen und Ziele für die Stadt Bad Karlshafen vor.
Bereits in seinem Lebenslauf wurden Dittrichs Interesse für die kommunale Selbstverwaltung, seine Verwaltungserfahrung und sein Engagement für die Stadt deutlich. So beschäftigte er sich in seiner Abschlussarbeit mit dem Regierungspräsidium Kassel und setzte seine Studien an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer fort. Zurzeit arbeitet Dittrich in der Präsidialverwaltung der Universität Kassel.
Bevor Marcus Dittrich den Teilnehmern die Schwerpunkte seines Programmes vorstellte, betonte er, dass es ihm wichtig sei, die Bürger bei Entscheidungen mitzunehmen und das Verwaltungshandeln besser zu erklären. „Ich bin für alle ansprechbar“, erklärte der Kandidat. Ideen von außerhalb seien immer willkommen. „Wir müssen Gutes erhalten und fortführen, dabei aber auch an die Finanzierbarkeit denken.“ Als Beispiel für diesen Grundsatz nannte Dittrich das Fahrgastschiff „Hessen“, das es nach Möglichkeit zu erhalten gelte.
Bad Karlshafen und Helmarshausen sollen eine Stadt für alle Lebensalter bleiben, ist Dittrichs Ziel. Dies könne nur in Zusammenarbeit mit den Menschen geschehen. Dittrich sprach hier ausdrücklich nicht von den großen Projekten, die nun in der Stadt angeschoben werden, sondern ermutigte die Zuhörer zu kleinen Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Verwaltung. Er brachte die schlechter werdende Nahversorgung mit Lebensmitteln zur Sprache sowie den ausgedünnten öffentlichen Busverkehr. Dittrich setzte sich zudem für die Erarbeitung von Nutzungskonzepten für das Bürgerhaus in Helmarshausen und das Freibadgelände in Karlshafen ein.
Schnelles Internet und die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes sind einige der Voraussetzungen, um nach Dittrichs Vorstellung Bad Karlshafen als Wohn- und Arbeitsort attraktiver zu machen. „Die Stadt hat viel zu bieten. Wir müssen unsere Potentiale besser nutzen“, gab sich der Bewerber für das Bürgermeisteramt zuversichtlich. So müsse man die gute Bahn-Verbindung nach Paderborn und Göttingen viel stärker herausstellen. Veränderte Gesetze und Bauvorhaben könnten zu einer Verkehrsberuhigung auf den Hauptstraßen in Helmarshausen und Karlshafen führen. Dies werte die Immobilien an den Hauptstraßen auf. Zur Ansiedlung von Geschäften kann sich Dittrich eine behutsame Ansiedlung von Outlets in der Innenstadt vorstellen. „Dies könnte ein Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt in der Region werden“, erklärte Dittrich.
Ein besonderes Anliegen ist Marcus Dittrich die interkommunale Zusammenarbeit. Angefangen bei Einkaufsgemeinschaften mehrerer Gemeinden bis hin zur Zentralisierung von Verwaltungsvorgängen aus verschiedenen Kommunen gab Dittrich den Anwesenden anschauliche Beispiele, wie eine solche Zusammenarbeit aussehen könnte. Befürchtungen aus dem Publikum, Bad Karlshafen werde immer nur die abgebende Gemeinde sein, trat Dittrich entgegen und nannte die Bereiche Tourismus und Bauamt als Beispiele.
Natürlich war auch die finanzielle Situation der Badestadt ein Thema. Marcus Dittrich stellte klar, dass er voll hinter der Entscheidung zum Rettungsschirm stehe. „Es darf aber keinen Haushaltsausgleich um jeden Preis geben“, stellte der Bewerber klar. „Wenn weiter gespart werden muss, dann geht das nur mit den Bürgern zusammen, nicht gegen sie“.