Alternativen fallen nicht vom Himmel. Ich mache mal den Versuch, die Diskussion über Würgassen (bzw. die Argumente gegen das BGZ-Vorhaben und den Widerstand) aus einem etwas anderen Blickwinkel zu betrachten. Nur ein Versuch auf dem Hintergrund der Frage: Was kann die Region im und um das Dreiländereck brauchen? Woran fehlt‘s ? Was könnte unter Umständen sinnvoll und ein Schritt nach vorn sein.
Hier im Forum gab es bereits Vorschläge, für die Nachnutzung des AKW-Bereiches in Würgassen/NRW neue Überlegungen anzustellen, die eine zukunftsträchtigere Alternative versprechen könnten. Weg mit dem sogenannten LOK- Projekt und der von der BGZ propagierten Perspektive auf begrenzte Zeit, das Sammellager für atomaren Müll zu sein ... oder noch schlimmer ggf. auf unbestimmte Zeit quasi ein Endlager zu werden. Stattdessen wäre, so einer der Vorschläge, an die Nutzung, Anwendung, Entwicklung etc. von Wasserstoff-Technologien zu denken. Möglicherweise machbar? Das könnte vielleicht eine Rolle spielen, wenn nach der Bundestagswahl die Karten neu gemischt werden. Da bliebe allerdings noch die Frage zu beantworten, wohin denn dann mit dem bereits vorhandenen atomaren Müll und dem, der noch dazu kommen wird.
Für alle diese Fragen braucht es Experten, die das realistisch beantworten und die Politik beraten können, ohne dass Lobbyinteressen dabei eine Rolle spielen. In diesem Bereich könnte auch die Frage entstehen, ob es bereits heute (und künftig) Möglichkeiten gibt, atomaren Müll wieder aufzuarbeiten. Welchen Nutzen könnte das haben? Welche Gefahren, welche Risiken gehen damit einher? Geht das überhaupt technisch? Wo gibt es dazu bereits konkrete Antworten oder ist das eher eine Fata Morgana?
Ich weiß, sicher gibt es dazu hier aus dem Forum keine handfeste Antworten. Darüber nachzudenken sollte jedoch erlaubt sein ... Vielleicht auch nur auf dem Hintergrund der Frage, wo denn am besten die Kreuzchen im September anzubringen sind. Zukunftsperspektiven soll es doch sicher auch im Dreiländereck des Weserberglands geben: Arbeit, Leben und noch mehr. Mehr als Verschlafenheit und Verdruss auf jeden Fall! Ansonsten wird es wohl nur so bleiben wie es bisher war, durchaus liebens-/lebenswert .... Reicht das ?
Power to Gas am Standort. Auf der überflutungsgefährdeten Fläche könnte eine Aufland-PV-Anlage errichtet werden. PtG auf dem gesicherten AKW-Gelände mit teilweiser Nutzung vorhandener Infrastruktur. Das Informationszentrum bliebe ein solches, das ehem. Kühlwassereinlaufbauwerk mit Pumpenhaus und Vollentsalzungsanlage (nicht mehr vorhanden) könnte das Wasser besorgen - gemeinsam mit Regenwasser aus Rückhaltung. Am Standort könnten Bildungsangebote für Schüler und Touristen zum Thema „Energieversorgung und Standortnutzung im Wandel der Zeit“ angeboten werden. Damit wäre die Region (erneut) Innovationsstandort.
Dirk Wilhelm
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Ein zweites, bzw weiteres mal erweist sich Matthias Goeken als Visionär und Macher mit Weitblick: Geht es nach dem Landtagsabgeordneten, entstehen am Standort Würgassen bald ein Batteriespeicher zur Stabilisierung des Stromnetzes, in dem Erzeugungsspitzen aus Wind und Sonne aufgefangen werden, sowie ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk, als Baustein zur sicheren Stromversorgung. Goeken plant zudem einen Lückenschluss der Stromtrasse in Richtung Ruhrgebiet. Der Zubau von ca 1,2 Gigawatt Wind- und PV ist in den Kreisen Höxter und PB beantragt, teils genehmigt. Das ist doppelt so viel wie das AKW an Spitzenleistung erbracht hat. Die Energie muss transportiert und genutzt werden können. Das geht der Landtagsabgeordnete jetzt an.
Wir haben das Potenzial eine Modellregion für erneuerbare Energien und ein wichtiger Baustein für die Energiewende werden zu können. Jetzt heißt es für ALLE im Landtag verantwortlichen Parteien: Einfach mal gemeinsam MACHEN!
Ich hoffe die Grünen NRW bleiben bei der Arbeit hin zu einer nachhaltigen und positiven Entwicklung der Region nicht erneut so farblos wie beim Kampf gegen das ZBL/LoK! Eine Grüne ist auf Initiative Goekens jedenfalls schon eingebunden: Bereits Mitte letzter Woche fand in Würgassen ein nicht öffentlicher Austausch mit Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin NRW, Vertretern der PreussenElektra/eOn, dem Netzbetreiber Tennet und weiteren Akteuren statt.
Unter anderem findet sich hier ein Bericht zum Thema: