Gut, dass die dringendst erforderliche Rathaus-Sanierung bevorsteht. Schlecht, dass nicht kontinuierlich und frühzeitig Instandhaltungsmaßnahmen in Karlshafen veranlasst wurden, z.B. Rentnerbrücke, Kursaal ...
Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten an Dach und Fassade des Rathauses beginnen. Die Fassadensanierung dürfte unproblematisch sein. Bei der Dachdeckung sieht das anders aus, weil sich hier eine grundsätzliche Frage des Umganges mit Denkmalen in Bad Karlshafen stellt. Will man das Beste oder nur eine einigermaßen erträgliche Lösung? Wenn wir durch unser wunderschönes Weserbergland fahren, sehen wir nahezu alle historisch bedeutenden Gebäude mit der ortsüblichen Sandsteindeckung (zb Wülmersen, Kirche und Rathaus Trendelburg, Corvey, Kloster Helmarshausen, Burg Herstelle usw. usw.) Das bedeutendste Gebäude von Bad Karlshafen sollte auch wieder die Sandsteindeckung erhalten. Es entsteht der Eindruck, das man sich bei der Planung nicht ernsthaft mit dieser Möglichkeit beschäftigt. Ausgangspunkt bei Denkmalsanierungen sollte die Ideallösung sein, erst wenn alle Möglichkeiten zur Durchsetzung dieser erschöpft sind, muß man Kompromisse finden. Das Argument gegen die Sandsteindeckung sind die hohen Kosten. Hier gibt es aber auch Fördermöglichkeiten und auch großes Interesse, eben weil diese Dachdeckung eine so große und einzigartige Bedeutung für unsere Region hat. In einem späteren Bauabschnitt soll ein Fahrstuhlanbau erfolgen. Ist das die Ideallösung? Wird hier die Sinnhaftigkeit ernsthaft diskutiert oder ist es ein Dogma, daß heute jedes historische Rathaus einen Aufzug braucht? Es ist schon klar, daß wir Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden haben wollen, aber dennoch sollte eine Erwägung über das wie und zu welchem Aufwand stattfinden.